12. Tag

Dienstag 15. Oktober / 12. TagHerbst 2013Km Start: 0
Km End: 0
Total: 0Dienstag, 15.10.2013
Heute klingelt der Wecker ausnahmsweise erst um 8.15! Mit Absicht, Klaus lässt uns ausschlafen! Nach dem Frühstück und allem was sonst noch zu erledigen ist (nein wir räumen heute nicht ein, da wir noch eine Nacht bleiben), geht es los Richtung Fähre. Wenn man der deutschen Übersetzung des Campingzettels glauben kann, nach links, in allen andern Sprachen steht aber keine Richtungsangabe und deshalb schauen wir einfach einmal, und tatsächlich ist der Ticketautomat rechts! Um 10.00 fährt das Schiff, und als wir am Schiffssteg ankommen, sind wir noch fast alleine. Vom Meer steigen Nebelschwaden auf und tauchen die Landschaft in ein mystisches Licht, so, wie man es zum Teil auf Karten von Venedig sehen kann. Schlussendlich füllt sich das Boot ziemlich und fährt pünktlich um 10.00 ab. In Venedig kommen wir nach gut 20 Minuten bei der Schweizerbotschaft an, nachdem wir durch eine richtige Schiffsstrasse in den Canale Grande eingefahren sind. Von nun an sind wir für den Rest des Tages auf Schusters Rappen unterwegs, damit der Schrittzähler endlich doch noch explodiert! Zuerst spazieren wir zur Piazza San Marco. Als wir letztes Mal in Venedig waren, konnten wir um diese Zeit schon fast nichts mehr erkennen weil es so viele Menschen hatte. Heute ist zwar der Platz immer noch sehr voll, aber es ist erträglich, und dass man hier keinen Kaffee trinken soll ist ja allseits bekannt. Wir tappen also nicht in diese Touristenfalle. Auch die Kolonne vor dem Markusdom ist nicht wirklich lange, und so beschliessen wir den Dom zu besuchen. Es geht ja gar nicht zweimal in Venedig zu sein und beide Male den Dom nicht von innen zu betrachten. Als wir über den Platz laufen, stellen wir uns das Bild aus dem Sissi-Film vor, als der Platz ganz leer war, nur Romy Schneider darüber geht, und ihre Tochter ihr entgegen rennt, umrahmt von ganz vielen Tauben. Heute erinnern in Echt nur die Tauben und die Kulisse der Paläste rund um den Platz an diese Szene, und vielleicht der Modefotograf, der in einem Kaffee mit seiner Crew ein Modell in Pose setzt und fotografiert.
Eine Weile sehen wir diesem Treiben zu um dann endlich in den Dom zu gehen. Hier drinnen ist es eindrücklich: der Mosaikboden ist wunderschön und in der ganzen Kirche gibt es wunderschöne Ecken und Nischen, und wenn man unten genug gesehen hat, kann man einfach den Kopf heben und die schönen Deckenmalereien betrachten. Leider zahlt man für alles extra und so begnügen wir uns, uns durch die Kirche schleusen zu lassen. Danach spazieren wir einfach kreuz und quer durch Venedig. Einmal sind die Gassen weit, ein anders Mal wieder ganz eng, zwischendurch landet man auf einer schönen Piazza, kann von Schaufenster zu Schaufenster bummeln und venezianische Masken oder Muranoglas bestaunen und irgendwann, ganz automatisch landet man so an der Rialtobrücke. Es kann einem allerdings auch passieren, dass man in einer Sackgasse landet und plötzlich einfach vor einem Nebenkanal steht, natürlich ohne Brücke… das geschieht übrigens meistens dann, wenn die Touristen weniger und die Gassen noch enger werden. Von der Rialtobrücke geht es weiter zum Früchte- und Gemüsemarkt und gleich daneben zum Fischmarkt. Hier gibt es ganz viele Möwen, die auf Fischabfälle warten, diese schnell schnappen und davon fliegen. Lustig zum Zuschauen. In einem Café am Canale grande trinken wir etwas und schauen dem Treiben der Transportschiffe zu. Alles was bei uns per Lastwagen transportiert wird, findet hier seinen Bestimmungsort per Schiff. Sogar das Krankenschiff braust mit Blaulicht und Sirene durch den Kanal und wirft bei diesem Notfalltempo ziemlich hohe Wellen. Wir spazieren eine ganze Weile weiter, essen auf einer kleinen gemütlichen Piazza Zmittag, spazieren noch etwas weiter bis wir am späteren Nachmittag in der Nähe der Fähre landen, dort noch ein feines Gelato essen um dann zurück zum Camping zu schippern. Heute haben wir viel unsere Umgebung beobachtet und weniger Sehenswürdigkeiten besucht. Es hat eindeutig weniger Touristen als im Sommer, was einem die Möglichkeit gibt auf einer kleinen Brücke stehen zu bleiben und den Gondoliere zuzuschauen. Überhaupt ist es lustig dem Wirrwarr auf den kleineren Kanälen zuzuschauen. Immer wenn man das Gefühl hat, all diese Schiffe können nicht mehr kreuzen, geht’s doch noch und das mit italienischer Gelassenheit, wahrscheinlich singt irgendein Gondoliere sogar noch ein Lied dazu. Aber eigentlich ist das gar nicht soo erstaunlich, wenn man an die Zustände auf den italienischen Strassen denkt (siehe Blog von Rom), nur besteht auf dem Wasser der Vorteil, dass keine Fussgänger unterwegs sind.
Nun sind wir wieder zurück auf dem Camping, meine Beine haben beschlossen dies sei die letzte grössere Stadt auf unserer diesjährigen Reise gewesen und planen noch unsere letzten Tage. Im Moment scheint mir die Zeit zu fliegen und das Ende unserer Ferien kommt näher, was uns aber ganz sicher nicht daran hindert auch diese Tage noch in vollen Zügen zu geniessen. Tschüss bis Morgen!