4. Tag

Montag 7. Oktober / 4. TagHerbst 2013Km Start:88`211 km
Km End:88`341
Total:130 kmMontag 7.10.2013
Wie gehabt... 8.00 ertönt "sunrise avenue"... der Weckton! Heute stehen Noemi und ich zackig auf, schliesslich wollen auch wir nicht in der Reihe 780 vor dem schiefen Turm anstehen. Essen, einpacken und los geht's. In Pisa, heisst es, soll man den Camper auf dem Carparkplatz abstellen, nur, als wir nach was weiss ich wie vielen Ampeln dort ankommen (wohlgemerkt: ohne uns zu verfahren!), steht weit und breit kein einziges Wohnmobil und alle Tafeln zeigen WoMo-Parkverbot! Bei der Info-Stelle nachgefragt, erfahren wir, dass der Stellplatz an einen völlig anderen Ort verlegt wurde. Nun suchen wir die Nadel im Heuhaufen, da wir kein Internet haben können wir das GPS nicht durch die Strassensuche programmieren. Aber dank etwas Glück finden wir den Stellplatz. Er liegt viel weiter weg von der Innenstadt und wir müssen den Bus nehmen. Natürlich geht der Ticketautomat schon einmal nicht, aber der Busfahrer ist so lieb und lässt uns gratis mitfahren. Auf unserer WoMo-Pisa-Rundfahrt haben wir den schiefen Turm schon ein paar mal von Weitem gesehen und so finden wir auch ohne Probleme die richtige Station um auszusteigen... nämlich direkt vor dem Turm! Es hat schon ziemlich viele Touristen rund um den schiefen Turm und um den Dom! Wir beschliessen sofort die Tickets zu lösen, damit wir später nicht zu lange anstehen müssen, und, oh Wunder, unsere Einlasszeit ist eigentlich quasi gerade jetzt! Nur noch die Tasche einschliessen und los geht's. Nach einer kurzen Einführung in die Geschichte des schiefen Turms geht's ans Treppensteigen. Gefühlte 1`000`000 Stiegen liegen am Ende hinter mir, denn immer wenn man zusätzlich zu den Stufen auch noch die Schräge zu bewältigen hat, fühlen sich die Stufen viel höher an als sie sind. Oben angekommen werden wir aber für den "Krampf" entschädigt, die Aussicht ist wundervoll! Spannend sind auch die Glocken: oben hat man fast das Gefühl man stehe gerade, aber den hängenden Glocken sieht man an, wie schief der Turm eigentlich ist. Leider ist es in Pisa so, dass man für alles Eintritt zahlen muss, und so lassen wir den Dom und die Museen dort wo sie sind und beschliessen, uns in einem Strassenkaffee zu stärken und all diese schönen Bauten von aussen zu bestaunen. Nachdem wir von verschiedenen Strassenhändlern Dolce& Cabana Brillen und Rollex Uhren hätten kaufen können, uns aber lediglich für ein paar Postkarten an einem Kiosk entschieden haben, wird es Zeit uns wieder auf den Rückweg zu machen. Nur: welcher Bus? Welche Richtung? Lange Rede, kurzer Sinn: wir nehmen ein Taxi und lassen uns zurückchauffieren und das zu einem fairen Preis!
Weiter geht's, schliesslich wollen wir ja heute noch ankommen. Auf direktem Weg fahren wir nach Florenz wo wir auf den Campingplatz gehen, da dieser sehr gut gelegen ist. Im Laufe unserer Fahrt wird es immer dunkler draussen und als wir in Florenz ankommen regnet es wie aus Kübeln. An der Rezeption des Campings beschliesst der gute Herr hinter dem Tresen wohl, es reiche, wenn wir nass werden und er teilt uns einfach mit, dass wir parkieren können wo wir wollen. Super! Es gibt fast keine geraden Stellen und als wir endlich parkiert, den Strom eingesteckt und uns einigermassen installiert haben, sind wir klatschnass. Was jetzt? Stadt erkunden oder den Rest des Tages auf bessere Zeiten warten? Definitiv Ersteres. Gut eingepackt und mit Regenschirmen bewaffnet, machen wir uns auf den Weg. Etwa 50 Meter neben dem Camping ist bereits die bekannte Aussichtsplattform Michelangelo, von der aus man einen weiten Blick über die ganze Stadt Florenz hat. Von hier geht ein Weg mit vielen Treppenstufen hinunter an den Arno, und wenn man dem Fluss entlang spaziert, ist man bereits beim Ponte Vecchio.
Eindrücklich: auf der ganzen Brücke gibt es nur Goldschmiede, einer nach dem anderen, und die Schaufenster sind zum grössten Teil völlig überfüllt mit Schmuck. Trotzdem würde es mich interessieren wie viel Gold wohl auf dieser Brücke liegt. Zum Teil sieht man den Geschäften an, dass sie wahrscheinlich seit Generationen in Familienbesitz sind, was mich sehr beeindruckt. Auf der anderen Seite des Flusses spazieren wir zur Galleria degli uffizi und von dort zur Piazza della signoria. Es beginnt wieder in Strömen zu regnen und so hat Noemi die gute Idee unser Programm etwas umzustellen und heute das Gucci-Museum zu besuchen. Zuerst wollen wir uns aber noch stärken, und so essen wir mitten auf der Piazza, unter Sonnenschirmen, bei strömendem Regen einen viel zu teuren aber äusserst feinen selbstgemachten Hamburger, und lassen uns verwöhnen. Danach besuchen wir das Gucci-Museum. Eindrücklich, die Entstehung und Entwicklung aller Gucci-Taschen zu sehen, aber am besten gefallen mir doch die extravaganten Abendkleider, entworfen für bestimmte Personen und Anlässe. Da die meisten Exponate nicht hinter Glas sind, schaffen es Klaus und Noemi doch tatsächlich zwei Mal den Alarm auszulösen, worauf jedes Mal ein Wärter mehr oder weniger diskret schaut, was hier wohl los ist. (*schäm*). Tja leider bekommen weder Noemi noch ich am Ende eine Tasche, sie sind und bleiben halt doch zu teuer!
Dafür sehen wir Touristen mit Papiertüten vom Hard Rock Café... waaaas?? Hab ich das richtig verstanden? Hier in Florenz? Aber wo? Da Klaus inzwischen Internet fürs Ausland gelöst hat, kann er die Adresse sogleich googlen, jetzt gilt es nur noch den richtigen Ort zu finden. Aber das ist so eine Sache mit den Stadtplänen: die Strassennamen sind so klein geschrieben, dass weder Klaus noch ich, trotz Brillen, das lesen können. Zum Glück erklärt uns der Kioskverkäufer kurz wohin wir gehen müssen und Noemi kann den Plan auch ohne Brille lesen. Piazza della Repubblica! Und siehe da wir finden es! Nachdem Wir den Shop geentert haben (das kleinste unserer Gottenkinder kann sich freuen!) trinken wir noch etwas und gehen dann mit dem Taxi zurück zum Camping. Müde geht's ab unter die Dusche und dann ins Bett, wo wir mit gummigen Beinen ziemlich schnell einschlafen.
PS: keine News der Batterie... schliesslich sind wir am Strom!