8. Tag
Freitag 11. Oktober / 8. TagHerbst 2013Km Start: 88`782 km
Km End:88`782 km
Total:0 km ( mit dem WoMo!)Freitag 11.10.2013
Heute beginnt der Tag zeitlich wie immer, aber nachdem ein Heinzelmännchen den Tisch dekoriert hat, wird Noemi mit einem "happy birthday" geweckt *<3*. Zwar tönt es etwas schief, aber freuen tut sie sich doch! Es stehen sogar Küchlein mit Kerzen bereit und ein Teil der Geschenke ist ebenfalls mitgereist! So essen wir Frühstück und feiern Geburtstag, zwischendurch kann sie immer einmal ein liebes SMS lesen, darüber freut sie sich sehr. Heute Abend lösen wir noch Wi-Fi, damit sie mit ihren Freundinnen chatten kann (Technik sei Dank!) so kommt sie sicher nicht zu kurz.
Heute etwas später machen wir uns auf den Weg in die Innenstadt (DEN Weg kennt ihr ja schon von gestern), nur nehmen wir heute eine Metro mehr, so sind wir direkt beim Colosseo. Als wir aus der Metrostation ins Freie kommen, empfängt uns erneut ein Ameisenhaufen (was das heisst könnt ihr gerne dem gestrigen Tagesbericht unter der Rubrik *Touristen* entnehmen). Ja ich sehe es ja ein, es gehört einfach zu einem Rom-Besuch, dass man ins Colosseo geht, nur erschlagen mich die Menschenmassen jedes Mal aufs Neue, und als ich die Kolonne vor dem Ticketschalter sehe, falle ich fast in Ohnmacht. Zum Glück haben wir den Roma-Pass und können so an der sicher mindestens 100 km langen Schlange (nicht ganz, aber fast so lange) vorbeigehen bis zum Extraeingang. Soweit so gut und alles im grünen Bereich, nur findet hier die nette Dame, dass Noemi auch ein Ticket braucht (wohlgemerkt: der Eintritt für sie ist gratis!). So muss ich zurück zum Ticketschalter (zum Glück nicht ganz zu hinterst), stehe sicher 15 Minuten an, da die Dame hinter dem Tresen unglaublich schnell arbeitet, nur um dann ein Gratisticket zu erhalten. Im Hinterkopf habe ich all meine italienischen Schimpfwörter bereit (und von denen kenne ich doch so einige!), falls die Dame am Schalter kein Ticket herausrücken will. Fast schade, dass es klappt...!
Nun sind wir drinnen und schlängeln uns durch all die Menschen. Durch die Massen der Leute geht leider die Atmosphäre in der Arena etwas verloren, aber als wir im Reiseführer die Zahlen lesen, uns vor Augen führen, was eigentlich hier drinnen los war, ist es schon beeindruckend. Einstimmig finden wir aber, dass uns die Atmosphäre in der Arena von Verona, obwohl kleiner, besser gefallen hat. Wieder draussen vor dem Colosseo spazieren wir Richtung Foro Romano, aber als wir die Kolonne sehen vor dem Ticketschalter, drehen wir wieder um und beschliessen, soweit möglich, all diese alten römischen Bauten von aussen zu betrachten. Wir spazieren von einem Foro zum nächsten und irgendwann kann ich mir all die Namen der bedeutenden Römer, die hier bauen liessen nicht mehr merken. Eindrücklich ist es aber auf jeden Fall, wenn man sich vorstellt, wie die vollständigen Bauten pompös und riesig in der Gegend standen, die Römer in ihren Toga`s herumspazierten und das römische Leben pulsierte. Nur Asterix und Obelix haben wir leider nirgends getroffen! Beim Monumento nazionale a Vittorio Emanuele II verlassen wir die Touristenroute und suchen, nachdem wir uns in einem Restaurant gestärkt haben, ruhigere Gefilde. Übrigens nennen die Römer das Monumento despektierlich Schreibmaschine oder Hochzeitstorte (mir hat es gefallen als Monumento naz... usw.)! Etwas abseits kaufen wir uns in einer einheimischen Snackbar warme Sandwich, die sehr fein sind, und gehen weiter. Von nun an müsste eigentlich Klaus den nächsten Abschnitt schreiben, denn er geht mit dem Stadtplan voraus und mein Eindruck ist einfach, dass wir kreuz und quer durch irgendwelche Strassen marschieren. Irgendwann gelangen wir an den Fiume Trevere und spazieren dem Fluss entlang weiter, unser Ziel ist das Künstlerviertel. Vorstellen kann man sich das etwa so: eine Entenfamilie in Einerkolonne zwischen Hauptstrasse und Fluss, die Mutterente quakt am lautesten, und die Brücke ist sehr, SEHR weit weg! Zu allem Übel ist im Künstlerviertel so ziemlich nichts und die Künstler sind, so glaube ich, auch alle in Urlaub gefahren! Jetzt ruhig, ganz ruhig, den ganzen Weg zwischen den Häuserzeilen zurück, wieder auf die Touristenroute und zur Bocca della verità.
Auch hier Colonna, aber immerhin können wir durch das Gitter den Stein sehen und vielleicht ist es ja sowieso besser, wenn wir unseren Arm nicht hineinhalten. Wer weiss bei unserem Glück, ob der Mund nicht ausgerechnet in diesem Moment zuschnappen würde. Nun geht es zum Circo Massimo. Gladiatorenkämpfe finden hier keine mehr statt, dafür die grossen Konzerte Rom`s. Viel ist nicht übrig, man kann einfach an der Grösse des Platzes sehen, wie eindrücklich dieses Stadion einmal gewesen sein muss. Unser nächstes Ziel ist die Metro, mit der wir zurück zur Piazza Popolo fahren, wo, wie ihr ja inzwischen wisst, unser Zug fährt. Wenn ich einen Schrittzähler montiert hätte, wäre der inzwischen bestimmt explodiert, meine Füsse und Beine fühlen sich jedenfalls dementsprechend an. Auf der Piazza trinken wir noch etwas und schauen den Leuten zu und danach machen wir uns auf zum Zug. Super, am Bahngleis stehen zwei Züge! Ja ja ich weiss, wenn ich einen Satz so beginne, kommt es sowieso nicht gut... und so ist es auch. Wir steigen ein, sind uns nicht sicher, steigen aus, steigen in den andern Zug, und der ist FALSCH! Nächster Halt zwei Stationen weiter als wir eigentlich aussteigen müssten. Zum Glück kann ich so gut italienisch, dass mir eine Frau erklären kann, auf was wir achten müssen (Urbani und extraurbani und überhaupt und sowieso...). Also aussteigen, warten, eine Metro (die natürlich auch falsch gewesen wäre, aber wir machen ja nicht alle Fehler zweimal) auslassen um dann zwei Stationen zurück zu fahren. Es klappt, wir gehen auf dem Rückweg noch einkaufen, und sind nun wieder auf dem Camping. Aufräumen, WoMo putzen (auch das gehört ab und zu dazu) duschen und plaudern sind nun angesagt. Noemi hat sich zum Abendessen Spaghetti mit roter Pesto gewünscht, ihr WoMo-Lieblingsessen, und das bekommt sie heute natürlich. Danach werden wir noch unsere letzte Zeit hier geniessen und früh schlafen gehen, denn morgen reisen wir weiter auf die andere Seite des Stiefels an die Adriaküste.
PS: Wir vergleichen Italien immer mit einem Winterstiefel. Noemi hat, als wir in der cinqueterre waren, in ihr Reisetagebuch geschrieben: "Wir sind nun im Pelz!"
PS2: keine technischen Pannen! ( Das wird sich bestimmt morgen ändern, dann sind wir wieder per WoMo unterwegs!)


