7. Tag

Donnerstag 10. Oktober / 7. TagHerbst 2013Km Start: 0
Km End: 0
Total: 0Donnerstag, 10.10.2013
Guten Morgen Rom! Heute stehen wir zackig auf, da wir ja viel vorhaben! Ich könnte euch nun von römischen Verkehrsregeln, tausenden Touristen oder Strassenhändlern wie Sand am Meer erzählen, aber der Reihe nach! Nach dem Frühstück machen wir uns mit bequemen Schuhen auf den Weg in die Innenstadt. Das alleine ist schon ein Abenteuer: zuerst geht`s mit dem Elektromobil durch den ganzen Camping bis zur Rezeption, von dort zu Fuss weiter zur Bahnstation, und dann per Zug in die Stadt bis zur Piazza Popolo. So weit so gut, mit dem Rom-Pass keine grosse Herausforderung, und da Klaus und ich mit zwei verschiedenen Stadtplänen und dem entsprechenden Reiseführer ausgestattet sind, finden wir auch die Metrostation und die richtige Haltestelle um in den Vatikanstaat zu gelangen. Wobei, die Haltestelle findet man auch ohne Plan, es steigen sowieso alle Leute hier aus! Zu Fuss geht es den Menschenmassen nach, an fliegenden Händlern und Touristenguides vorbei bis zum Petersplatz.
Menschen, Menschen, wohin das Auge reicht. Man hört alle erdenklichen Sprachen und sieht Leute aus aller Herren Länder, es erschlägt mich fast. Fast ganz rund um den Petersplatz muss man anstehen um in den Vatikanstaat und in den Petersdom zu gelangen. Augen zu und durch, schliesslich wollen wir nicht umsonst hier gestanden haben. Wahrscheinlich wäre der Petersdom und alles drum herum ganz eindrücklich, nur mit feierlich, still und ehrfurchtsvoll hat das alles überhaupt nichts mehr zu tun. Wir können jetzt einfach sagen, dass wir dort gestanden haben! Übrigens verpassen wir vor lauter Menschen den Eingang zur Capella Sistina… und als wir wieder draussen stehen, können wir nicht mehr zurück. Einziger Lichtblick, man bezahlt auch hier keinen Eintritt. Etwas enttäuscht buche ich den Start unserer Stadttour ab unter erledigt! Weiter geht’s zum Castel Sant`Angelo. Hier herrscht Ruhe und nach vielen, vielen Treppenstufen hat man einen wunderbaren Ausblick über Teile von Rom und den Ponte Sant`Angelo. Über diese Brücke geht es nun auch weiter zur Piazza Navona, nicht bevor wir unseren Durst in einem Strassencafé gestillt haben (und fast nicht mehr weg kommen, da auf einmal kein Mensch mehr hier ist um zu kassieren…) An der Piazza Navona schauen wir den Strassenkünstler und Maler zu, und Noemi nimmt natürlich vor allem die Maler ganz genau unter die Lupe. Wer weiss, vielleicht finden wir sie in ein paar Jahren auch malend auf diesem Platz. Von hier geht es weiter zum Pantheon. Es beginnt leicht zu regnen, was aber eigentlich das Pantheon nur noch eindrücklicher macht. Das Oculus ist die einzige, mit 8 Meter Durchmesser offene, Lichtquelle, und wenn es regnet, regnet es hinein. Die Kuppel wurde ohne Stahlverstärkungen aus Beton gebaut, und sie mit diesem Wissen zu sehen, beeindruckt wirklich. Von hier geht es, nachdem wir von einem Strassenhändler einen Regenschirm gekauft haben zum Fontana di Trevi. Wasser im Brunnen und Wasser vom Himmel, sehr speziell. Übrigens, habt ihr gewusst: jede Woche gehen tausende von Euro, die aus dem Brunnen gefischt werden, an den Wohlfahrtsverband CARITAS.
Langsam macht sich ein Hüngerchen bemerkbar und so begeben wir uns einmal mehr auf den Weg zum Hard-Rock-Café, das es auch in Rom gibt. Wir finden es zwar, aber da es komplett überfüllt ist, suchen wir uns dann doch eine Pizzeria und essen, zur Abwechslung, einen Teller Spaghetti.
Frisch gestärkt geht`s nun zur spanischen Treppe, die wir, oh Wunder, treppab erkunden. Langsam werden unsere Füsse schwer und so beschliessen wir, noch etwas durch die Einkaufsstrassen zu flanieren und dann zum Camping zurück zu gehen. Zuerst schauen wir uns die Schaufenster in den Gassen mit den teuren Geschäften an und stellen fest, dass für Gucci, Prada, Dolce & Cabana und all die andern Marken unser Budget doch zu klein ist. Auch in der Strasse mit einfacheren Läden schauen wir nur und so bleibt unser Portemonnaie bis zur Piazza del Popolo gleich dick. Hier gibt es einen kleinen Markt, und nur weil gerade dahinter unsere Bahnstation ist, gehen wir durch. Und so geschieht es, dass Noemi zu einer neuen Jacke kommt! Tja so schnell geht es und schliesslich hat sie morgen Burzeltag. Nachdem die Rückfahrt problemlos von Statten geht (Zug, Fussmarsch, Elektromobil), sind wir nun zurück. Wäsche waschen steht auf dem Programm, da wir zu wenig lange T-Shirts dabei haben und es hier eine wirklich gute Maschine gibt. Den Rest des Abends verbringen wir wohl mit Füsse massieren, Füsse hochlagern und ausruhen, da wir uns morgen nochmals auf den Weg machen, diesmal auf den Spuren der Römer.
Der Verkehr ist natürlich noch erwähnenswert. Parkiert wird wo es gerade geht, und wie es gerade geht, zweireihig, auf dem Trottoire und auch sonst überall. Grundsätzlich sind, so glaube ich, die Römer farbenblind, den sie können rot und grün nicht unterscheiden und der am Meisten benutzte Hebel im Auto ist die Hupe. Das alles heisst für Fussgänger: „Gring abe u seckle!“
Strassenhändler: sie sind vor und hinter dir, neben dir, führen „Markentaschen“, Regenschirme und sonst noch ganz viel was man nicht benötigt, ausser es regnet so wie heute!
Touristen: es ist wie in einem Ameisenhaufen mit Hochfrequenz! Es wuselt, und tönt in allen erdenklichen Sprachen, kaum rückt man aber von der Haupttouristenachse ab, wird es still und friedlich, und man kann sogar zu normalen Preisen essen und trinken.
PS: kein PS, heute funktionieren alle technischen Geräte einwandfrei!