6. Tag

Mittwoch 9. Oktober / 6. TagHerbst 2013Km Start: 88`521
Km End: 88`782
Total: 261Mittwoch, 9.10.2013
8.00, Wecker klingelt, Sonne scheint und wir sagen uns: neuer Tag, neue Chance! Heute freue ich mich sehr auf den Besuch von Assisi, aber vorher werden wir noch nach Perugia fahren. Nachdem wir gefrühstückt und alles fahrsicher verstaut haben, an der Rezeption bezahlt haben und dem GPS ein gutes Wort (bitte, bitte führ uns nicht im Kakao herum!) zugeredet haben, geht`s los. In Perugia angekommen müssen wir leider feststellen, dass das GPS Tomaten auf den Ohren hat und die italienischen Parkplatztafeln eindeutig nicht halten, was sie versprechen! Nach langem Suchen finden wir mehr durch Zufall den Wo-Mo-Stellplatz, der aber sehr schön ist. Nun geht`s weiter, einmal mehr auf Schusters Rappen. Der Mann im Infohäuschen zeigt uns mit undefinierbarem Arme schwenken wo der Bus Nr. irgendwas und die Minimetro fahren und faselt etwas von „cento metri“ und … geht in den Znüni. Wir werden das wohl finden, sagen wir uns und ziehen los, aber, irgendwie in alle erdenklich falschen Richtungen, so dass wir am Schluss bestimmt ein Kilometer marschiert sind und weit und breit kein Bus oder Minimetro zu sehen ist. Was nun? Zum Glück ist die Minimetro oberirdisch und auf einmal sehen wir die Station und ein Kiosk, an dem wir einen Stadtplan kaufen können. Die Minimetro bringt uns ein rechtes Stück den Berg hinauf und den Rest bis in die Altstadt bewältigen wir, wie gestern, durch Rolltreppen.
Die historische Altstadt ist autofrei und sehr ursprünglich und liebevoll. Einmal mehr staunen wir, wie sauber es in den Städten ist. Wir flanieren durch die Gassen und studieren bei einem italienischen Café die Menschen und das Treiben. Es gibt sehr viele junge Leute, das fällt uns auf, ist aber nicht verwunderlich, da Perugia eine Studentenstadt ist. Da Klaus inzwischen google-maps aktiviert hat, trauen wir uns zu Fuss an den Abstieg und … sind etwa doppelt so schnell wie beim Hinweg. Bei einer Bäckerei machen wir Zwischenstopp und decken uns mit feinen Brötchen ein. Puh, geschafft, wir finden unser WoMo wieder und können uns auf den Weg nach Assisi machen.
Nach einer holprigen Fahrt über die Autostrada (Autobahn, die man nicht bezahlen muss) sehen wir schon von weitem Assisi mit seinem Kloster und all den Kirchen. Die Stadt schmiegt sich an den Berg und passt sich mit ihren Häusern in Beigetönen der Landschaft an. Jetzt nur noch einen Parkplatz suchen, und dann kann,… könnte, die Erkundungstour losgehen. Ich erspar euch hier Details, aber wie das italienische Parkleitsystem funktioniert hab ich ja schon oben beschrieben und ich kann nur sagen: die Fahrspur auf dem GPS sieht am Ende wie ein komplett verwickelter Wollknäuel aus. Wir finden aber auch hier schlussendlich einen Parkplatz und erst noch ganz nahe der Stadt, fahren von dort wieder per Rolltreppe in die Altstadt, die ebenfalls autofrei ist, und staunen einfach nur noch. Assisi ist ein wunderschöner lieblicher Ort. Die Menschen geben sich, trotz der Touristenanstürme, enorm Mühe alles ursprünglich und schön zu halten, was ihnen auch gelingt. Wir spazieren durch den ganzen Ort bis zur Basilica di San Francesco, und siehe da, man muss KEINEN Eintritt bezahlen. In der Kirche ist es ganz still und es wird sehr viel Wert darauf gelegt, dass man als Besucher dieses Gotteshaus respektiert. Wir steigen bis zum Grab des heiligen Franziskus hinunter. Als ich all die Bittschriften um seine Grotte und all die betenden Menschen sehe und die Ruhe, die dieser Ort ausstrahlt spüre, bin ich sehr berührt. Nach diesem Besuch spazieren wir zurück durchs Dorf, kaufen bei einem Delikatessengeschäft feinen Salami und acceto balsamico mit Schokolade (bin ja gespannt wie das schmeckt!) und gehen zurück zum WoMo. Übrigens, sämtliche Gullideckel auf dem Hauptweg zur Kirche sind mit einem Pfeil gekennzeichnet! Vor fünf Tagen war nämlich der Papst hier zu Besuch und wir nehmen an, dass aus diesem Grund alle Gulli`s zugeschweisst waren, und nun ja wieder geöffnet werden mussten. Während unserem ganzen Aufenthalt in Assisi hat die Sonne vom Himmel gelacht und jetzt, als wir losfahren, beginnt es, wie könnte es anders sein, zu regnen!
Es liegen nun etwa 160 Kilometer vor uns, den unser nächstes Ziel ist der Camping von Rom, Ausgangspunkt für zwei Tage römische Kunst und Kultur.
Es graut mir ja schon etwas vor dem letzten Stück unserer heutigen Fahrt, müssen wir doch bis in den inneren Kreis fahren um auf den Camping zu gelangen, und nach den letzten beiden Städten und deren Wolknäuelgeschichten bin ich nicht sehr optimistisch. Zu allem Übel warnt der Reiseführer von Rom auch noch vor Autofahrten in und um Rom,… zum Glück alles nur Räubergeschichten (zumindest für heute!) und wir finden den Camping problemlos (mehr oder weniger…). Er ist riesengross, wunderschön und unsere Wohlfühloase für die nächsten drei Tagen. Nach einer ausgiebigen Dusche, einem Schlumi in der Bar geht es heute zeitig ins Bett, damit wir morgen fit sind um Rom zu entdecken.
PS: Fehlalarm, die Fotos haben sich entschieden wieder aufzutauchen und unsere Batterie ist nicht gefordert, also nichts Neues aus dieser Ecke!